Schwarze Superhelden bei Marvel und DC Comics: Schon gewusst?

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Schwarze Superhelden bei Marvel und DC Comics und die Geschichte dahinter. Dieser Artikel liegt schon länger als Entwurf vor und sollte eigentlich in die Richtung „Die größten Schwarzen Superhelden aller Zeiten“ gehen. In Anbetracht der derzeit zu Recht in den Mittelpunkt gestellten Thematik erschien mir das aber zu reißerisch und mich hat vielmehr die Geschichte dahinter interessiert. Ich erinnere mich noch an das Jahr 2001 als Halle Berry – nicht unbedingt für ihre Rolle als Catwoman – den Oscar als beste Schauspielerin für Monster’s Ball gewann. Nicht nur für die Schauspielerin selbst war dieser Erfolg ein großer Erfolg und gleichzeitig auch ein Mahnmal für die Ungleichheit. Berry ist bis heute die einzige afro-amerikanische Schauspielerin, der das gelang. Im selben Jahr gewann Denzel Washington für Trainig Day den Oscar als bester Schauspieler. Waschington war erst der zweite Schauspieler, dem dies nach Sidney Poitier im Jahre 1963 für Lilien im Felde gelang.

 

Wenn man die Geschichte der USA betrachtet, dann fällt der Gewinn von Poitier in den späteren Verlauf der Civil Rights Movements, die von 1954 bis 1968 gingen. Die Bewegung stellte einem jahrzehntelangen Kampf der Afroamerikaner für die Beendigung der legalisierten Rassendiskriminierung, Entrechtung und Rassentrennung in den Vereinigten Staaten dar. Und genau in diese Ära fällt auch unser Blick auf Schwarze Superhelden in den Comics. Der Vollständig halber sei erwähnt, dass es auch vorher schon Schwarze Charaktere in Comics gegeben hat. Diese aber nicht den Status „Superhelden“ im heutigen Sinne haben.

 

Wer war der erste Schwarze Superheld?

Fantastic Four 1961 #52 Comic Issues Marvel

Quelle: Marvel

Der erste Schwarze Superheld in amerikanischen Mainstream-Comics ist Marvel’s Black Panther, ein Afrikaner, der erstmals in Fantastic Four #52 (Juli 1966) auftauchte. Ursprünglich wurde er von Jack Kirby allerdings anders konzipiert und sollte eigentlich „Coal Tiger“ heißen [Quelle]. Heute zählt Black Panther zu den beliebtesten Marvel Superhelden und er ist fest in Marvels Cinematic Universe verankert. Ein neuer Standalone Film erwartet uns im Jahr 2022.

 

Schwarze Superhelden bei Marvel und DC

Captain America #117 (1969)

Quelle: Marvel

 

Einige Jahre später folgte dann der erste afroamerikanische Superheld in amerikanischen Mainstream-Comics: The Falcon wurde in Captain America #117 (September 1969) vorgestellt. Falcon ist auch heute noch ein beliebter Superheld und konnte in den letzten Jahren einige Auftritte in Marvel Filmen verbuchen. Noch in diesem Jahr wird man den Superhelden in der Serie The Falcon and the Winter Soldier sehen.

 

The Black Racer New gods

Quelle: DC Comics

 

Für DC Comics erschuf Kirby den Charakter Black Racer, einen gelähmten Vietnamkriegsveteranen, der in DCs New Gods #3 (Juli 1971) zum Avatar des Todes wurde.

 

Green Lantern #87

Quelle: DC Comics

 

Im darauffolgenden Jahr stellte DC den Charakter John Stewart vor, einen Architekten, der in Green Lantern #87 (Jan. 1972) den bekannten Hal Jordans als neuer Green Lantern ablöst. Interessant und erschütternd ist die Tatsache, dass die Figur eigentlich Lincoln Washington heißen sollte (ein stereotyper Sklavenname) und erst nach dem Widerstand des Künstler Neal Adams zu John Stewart wurde. [Quelle]

 

Die ersten eigenen Comic Reihen bei Marvel

Luke Cage Hero for Hire #1

Quelle: Marvel

 

Es gab keinen Schwarzen Superhelden, der seinem eigenen Mainstream-Comic-Titel hatte, bis Marvels Luke Cage im Juni 1972 in seiner eigenen Reihe Luke Cage, Hero for Hire, debütierte. Später wurde außerdem die Nebenfigur Bill Foster zu Black Goliath (1975).

 

Jungle Action Black Panther

Quelle: Marvel

 

Danach übernahm Black Panther die Reihe Jungle Action mit der Ausgabe Nr. 5, beginnend mit einem Nachdruck, der um den Black Panther zentrierten Geschichte, aus The Avengers Nr. 62, gefolgt von einer neuen, von der Kritik gefeierten Reihe, die von Don McGregor geschrieben wurde. Als Künstler zeichneten sich Rich Buckler, Gil Kane und Billy Graham, in Nr. 6-24 (Sept. 1973 – Nov. 1976) verantwortlich.

 

Die erste Schwarze Superheldin

Giant-Size X-Men #1 (May 1975)

Quelle: Marvel

 

Wer sich die Superhelden bzw. Charaktere bis hierher angeschaut hat, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass wir es hier nur mit männlichen Superhelden zu tun haben. Ein Punkt, der ebenfalls Beachtung verdient und den ich in einem kleinen Artikel über weibliche Superhelden aufgegriffen habe. Der Artikel ist schon etwas älter und verdient einer Überarbeitung. Als erste „große“ Schwarze Superheldin debütierte Marvel’s Storm bei den X-Men in Giant-Size X-Men #1 (Mai 1975).

 

Die ersten eigenen Comic Reihen bei DC

Black Lightning #1 1977

Quelle: DC Comics

 

DC Comics‘ erster Schwarzer Superheld, der in seiner eigenen Reihe die Hauptrolle spielte, war Black Lightning. Er debütierte in seinem selbstbetitelten Comic im April 1977. Bei Black Lightning handelte es sich um Jefferson Pierce, ein Olympiateilnehmer, der zum Lehrer an einer innerstädtischen Schule wurde. Er wurde von Tony Isabella und dem Künstler Trevor von Eeden geschaffen und trug einen spannungserzeugenden Gürtel und eine weiße Maske.

 

Im jungen Superheldenteam von DC, den Teen Titans, wurde die Nebenfigur Mal Duncan, die 1970 zum ersten Mal in Teen Titans #26 auftrat, in Teen Titans #44 (Nov. 1976) zum Superhelden Guardian. Zu ihm gesellte sich schnell DCs erster weiblicher Schwarzer Superheld, Bumblebee (aus Teen Titans #46 als Karen Beecher und aus #48, Juni 1977, als Bumblebee).

 

Tales of the New Teen Titans #1 Cyborg

Quelle: DC Comics

 

Drei Jahre später, bei der Gründung der New Teen Titans, wurde Victor Stone als Superheld Cyborg vorgestellt (DC Comics Presents #26, Okt. 1980). Der vom Schriftsteller Marv Wolfman und dem Künstler George Pérez geschaffene Cyborg erhielt später seinen eigenen Titel und ist seit kurzem Mitglied der Justice League.

 

Das richtige Zeichen

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Wie man sieht ist die Geschichte von Schwarzen Superhelden sehr stark mit den gesellschaftspolitischen Themen verknüpft und es hat einige Zeit gedauert, bis sich das Thema auch in den Comics widergespiegelt hat. Heute sind Schwarze Superhelden nicht mehr aus Comics, Filmen und Serien wegzudenken – auch in anderen Medien wie in Videospielen z.B. dem PS5 Game Spider-Man, in dem Miles Morales der Protagonist sein wird. Für People of Color ist das denke ich eine wichtige Sache, denn neben aller politischen Diskussionen um Gleichberechtigung setzt, gerade beim heutigen Medien-Konsum, eine natürliche Präsenz in eben diesen Medien ein Zeichen.

 

Genau das ist auch der Punkt, warum man sich heute teilweise dafür entscheidet Rollen mit Schauspielern zu besetzen, deren Hautfarbe oder Abstammung von denen in den Comics abweichen. Wenn man sich die Geschichte hier vor Augen hält und dagegenhält wie viele bekannte Weiße Superhelden es gibt, dann wird es für ein oder anderen Skeptiker vielleicht deutlich, warum das so ist und das es vielleicht auch gar nicht so wichtig ist, ob diese Aspekte eins zu eins umgesetzt werden. Wenn ihr eine solche Diskussion mitbekommt, dann verweist gerne auf diesen Artikel.

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